Mittwoch, 28. April 2010

Ubisoft streicht gedruckte Spielanleitungen

Was hält man davon, Ubisoft trimmt sich auf Öko-Unternehmen. Wie in der Pressemitteilung 19. April 2010 zu vernehmen war, will Ubisoft in Zunkunft auf gedruckte Spielanleitung für PS3, 360 und PC verzichten. Außerdem stellt das Unternehmen in Nordamerkia auf "aus 100% recyceltem Polypropylen gefertigte „ecoTech“ DVD-Hülle(n)" für PC-Spiele um. Okay, Recycling-DVD-Hüllen ist schon 'ne gute Sache und auch der Verzicht auf Papier hört sich gut an.

In der Pressemitteilung heißt es wörtlich: "Interne Daten von Ubisoft zeigen, dass zur Herstellung einer Tonne Papier für Spielanleitungen durchschnittlich zwei Tonnen Holz (= 13 Bäume), eine Nettoenergie von fast 30 Millionen kJ (mit dieser Energiemenge kann man ein Haus ein Jahr lang mit Wärme und Energie versorgen), über 2700 kg CO2 an Treibhausgasen und beinahe 57.000 Litern Abwasser benötigt werden." So weit, so gut, nur stellt sich bei mir als Spieler die Frage, ob die zeitgleiche Einsparung der Produktionskosten auch an den "Verbraucher" weitergegeben wird. Ich wage es zu bezweifeln. Als Gegenargumente dürften dann wohl von Firmenseite kommen, dass die Kosten für die Implementierung entsprechender Tutorials und "in game" Guides, zukauf von Technik Know-How und/oder Programmierungsaufwand, die Einsparungen aufzehren. Bei PC-Spielen könnte ich mir eine geringfügige Preisreduktion sogar noch Vorstellen, aber nicht bei Konsolenspielen. Gute allgemeine Publicity, aber im Detail bleibt abzuwarten was sich daraus ergeben wird.

Was mich vorher schon ein wenig stutzig gemacht hat, ist die Meldung über die veränderte Firmenpolitik. Die Top-Marken will Ubisoft künftig jährlich auflegen. Beispielweise soll Assassin's Creed schon dieses Jahr zum Weihnachtsgeschäft einen Nachfolger erhalten. Basis dürfte dann eine leicht überarbeite Version vom zweiten Teil werden und mit Ezio Auditore auch der Protagonist erneut verwendung finden. Das Problem mit solchen "neuen" Teilen ist bloß der langsame Verlust von Ideen, Innovation und Überraschungen, in an sich tollen Spielen. EA hat es durch die gleiche Firmenpolitik geschafft große, altgediente Serien fast zu Grabe zu tragen, weshalb ich den Mehrwert nicht so ganz für das Unternehmen sehen. Da trifft doch bestimmt wieder das kurzfristige Finanz-Denken von Managern (Thema Boni und Gewinnsteigerung), die grandiosen Ideen von "kreativen" Firmenstrategen. Ich hoffe es geht, aus Spielersicht, nicht komplett in die Hose.

3 Kommentare:

  1. das ganze spiel gewerbe geht den bach runter...

    es geht nur noch ums geld, alle entscheidungsträger mit creativen ideen, idealismus und visionen wurden von geldgeilen geiern ersetzt die alles mit ihrem micro payment zerstören wollen

    schnell noch vor weihnachten das geld abziehen.. und alle 6 monate ein addon raushauen aber niemals auf die community hören

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  2. Bin da großteils Deiner Meinung. Die positiven Beispiele halten sich leider in Grenzen. Aber es ist ja schon fast normal, wenn man mal Überlegt wie hoch der weltweite Umsatz mit Spielen mittlerweile ist.

    Die Publisher sind nun mal große Konzerne, bzw. Aktiengesellschaften und unterliegen damit den marktwirtschaftlichen Vorgaben. Damit heißt es eben Umsatz- und Gewinnsteigerung, auf biegen und brechen. Dass dabei der Kunde und die Mitarbeiter oftmals die Blöden sind, wird da billigend in kauf genommen.

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  3. Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

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